Samstag, 6. November 2010

Musicalsommer Amstetten - Das Ende?

Gerade November ist es und doch schreibe ich über den Musicalsommer Amstetten. Kürzlich erzählte mir eine Freundin, dass es nächstes Jahr (also im Sommer 2011) keine Musicalproduktion mehr in Amstetten geben werde. Erst dieses Jahr bin ich das erste Mal in den Genuss einer der Produktionen (The Full Monty - Ganz oder gar nicht) gekommen und zu hören, dass dies nächstes Jahr vielleicht nicht mehr möglich sein wird, hat mich gleich einmal recherchieren lassen. Nicht zu fassen, dass mir diese Nachricht entgangen ist, als sie aktuell war:

Was den Nachrichten zu entnehmen ist, gibt es wohl Geldprobleme (wie überall, mag ich behaupten) und rückläufige Besucherzahlen. Das hohe Niveau, das 2008 mit Elton Johns Aida erreicht wurde, konnte schon 2009 (mit Rockville) nicht gehalten werden und 2010 gingen die Besucherzahlen noch einmal zurück. Ich finde das schade, denn ohne Besucher kann man natürlich auch kein Theater aufrecht erhalten (und ja, ich sehe die Parallele zu den VBW und deren Besucherproblemen bei manchen Stücken, doch die haben immer noch zwei Theater, die sie bespielen können und einen größeren Ruf um Experimente zu wagen).

Den Besucherrückgang kann sich Indendant Johann Kropfreiter nicht erklären. So schwer ist das wohl nicht zu erklären. In Zeiten, wo nicht nur Staaten sondern auch private Haushalte an vielen Punkten sparen, werden oft als erstes Kulturausgaben gekürzt. Fahr ich einmal nach Amstetten und besuche dort ein Musical oder geh ich fünf Mal ins Kino? So mögen die Überlegungen vor allem für junge Menschen aussehen, die überlicherweise sowieso nicht viel Geld haben. Da helfen auch relativ moderate Ticketpreise nicht. Die Anreise (und unter Umständen Übernachtung) will auch gezahlt werden.

Zu hoffen ist, dass die Pause 2011 wirklich nur eine Pause sein wird und nicht das endgültige aus. Es wäre sehr schade für Österreichs Musicalkultur (das Theaterfestival kann immerhin schon auf eine 20-jährige Geschichte zurückblicken und ist nicht nur in Österreich bekannt) und für alle Wienerinnen und Wiener, die während der Wiener Theatersommerpause gerne im nahe gelegenen Amstetten ihrer Leidenschaft nachgegangen sind. Allerdings fragt sich, ob einmal gestrichen, die Förderungen und Arbeiten wieder aufgenommen werden. Geldprobleme und andere Dinge, die man finanzieren könnte, wird es immer geben....

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