Samstag, 30. April 2011

Besetzung von "Sister Act" bekannt

Nun ist die Katze also aus dem Sack. Bei der Wiener Premiere von Sister Act wird Ana Milva Gomes die weibliche Hauptrolle, die Nachtclubsängerin Deloris Carter geben. Das wurde bei der Pressekonferenz bekannt gegeben. Dem Wiener Publikum erhalten bleiben wird Drew Sarich, der im Moment als Graf von Krolock in Tanz der Vampire zu begeistern vermag. Weiters werden dabei sein: Brigitte Neumeister, Thada Suanduanchai, Barbara Obermeier, Sonja Atlas, Kathy Tanner sowie Martin Berger, Bernhard Viktorin und Arcangelo Vigneri.

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Dienstag, 26. April 2011

[Theater] "Drei Schwestern" (Theater in der Josefstadt, 12.04.2011)

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Ich bin zurück aus der Osterpause. Zumindest mehr oder weniger und ich schulde noch einen Bericht von Drei Schwestern. Da ich mich aber außer Stande sehe, darüber auch nur drei Worte zu schreiben, gibt es heute einen Gastbeitrag von meiner Lieblingstheaterbegleitung, meiner besten Freundin N.

„Drei Schwestern“ im Theater in der Josefstadt – russisch halt…

Der eiserne Vorhang gibt den Blick auf ein kahles Bühnenbild frei. Im rechten vorderen Eck befindet sich ein Lehnsessel. Die Darsteller betreten alle zur gleichen Zeit die Bühne. Die erste Szene beginnt… langweilig. Und es ist zu vermuten, dass dies gewiss Absicht des Regisseurs Torsten Fischer ist. Die drei Schwestern Olga (Sona MacDonald), Mascha (Sandra Cervik) und Irina (Silvia Meisterle) sind gelangweilt von ihrem Leben in der russischen Provinz – und lassen das Publikum dies das ganze Stück über auch spüren.

Das Stück umfasst eine Zeitspanne von vier Jahren. Immer reden die Schwestern davon, die Provinz zu verlassen und in ihre Heimatstadt Moskau zu ziehen. Olga, die älteste, arbeitet im örtlichen Gymnasium und ist mehr als genervt von ihrem Job. Trotzdem steigt sie im Laufe des Stückes zur Direktorin hinauf. Mascha ist mit Fjodor (Toni Slama) verheiratet: einem Lehrer, deutlich älter als sie. Sie ist die wohl am meisten gelangweilte Schwester, sarkastisch und depressiv. Sie sucht Abwechslung beim Oberstleutnant Alexander (Tonio Arango), der darauf wartet, dass einer der häufigen Selbstmordversuche seiner Frau endlich gelingt.  Irina, die Jüngste, will arbeiten um dem grauen Alltag zu entgehen. Trotz der Tatsache, dass sie nicht an die Liebe glaubt, verlieben sich Nikolaj (Rasmus Borkowski) und Wassilij (Martin Hemmer) in sie – hoffnungslos. Andrej, der Bruder der drei Schwestern, ist ein Träumer, der seine Träume zugunsten seiner Frau Natalija (Anna Franziska Srna) aufgibt, die nach und nach die Herrschaft übernimmt und die bislang immer mit ihrem Bruder zusammenlebenden Schwestern langsam aus dem Haus ihres verstorbenen Vaters drängt.

Die Darsteller leisten alle gute Arbeit auch wenn zumindest zwei der drei Schwestern Tschechows Altersangaben nicht entsprechen. Sona MacDonalds Rolle wurde von Mitte 20 auf Ende 30 umgeschrieben, was sie als eine Art Ersatzmutter für ihre Geschwister erscheinen lässt.  Das Alter der mittleren Tochter (Sandra Cervic) entspricht ebenfalls nicht dem einer jungen Erwachsenen. Allein Irina, die zu Beginn des Stückes ihren zwanzigsten Geburtstag feiert, entspricht mit etwas Einsehen dem Rollenbild. Michael Dangl brilliert zwar mit seiner steifen Sprechweise nicht als Schauspieler, dafür zeigt er sein musikalisches Talent. Im ersten Teil des Stückes ist sein Klavierspiel begleitend, fängt und verstärkt die Emotionen auf der Bühne. Ein guter Einfall des Regisseurs. Leider fällt das Klavierspiel mit Andrejs Hochzeit weg, was die Aufführung noch trister macht.

Es war ein russischer Abend, wie man ihn vom Theater in der Josefstadt schon von „Ein Monat auf dem Lande“ kennt: keine dramaturgische Entwicklung, weder in den Szenen noch im Ganzen; eine angebliche Komödie ohne Happy End, bei der die Hälfte der Zuschauer in der Pause deprimiert den Saal verlässt, jene, die es bis zum Ende durchgehalten hatten, sahen, wie die drei Schwestern mehr als plakativ vom Leben (in Form einer Wand) zerdrückt werden.

„Das Stück ist langweilig geworden, zäh, unangenehm. (…) Das Stück ist kompliziert wie ein Roman, und die Stimmung, angeblich, mörderisch.“ Diese Zeilen schrieb Tschechow (und sie beschreiben die Aufführung der Josefstadt, finde ich, goldrichtig), der meinte, eine Komödie verfasst zu haben. Das Künstlertheater befand die erste Fassung des Stückes aus 1900 für unspielbar. Fraglich ist, ob es bis dato spielbar geworden ist…

Mittwoch, 13. April 2011

Video zur Wochenmitte: "To Excess"

Titel: To Excess
Interpret: Don Darryl Rivera
Komponist: Michael Kooman
Text: Christopher Dimond


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Sonntag, 10. April 2011

[Musical] … wir fallen und nichts, was uns hält. ("Tanz der Vampire", 09.04.2011)

Spontanbesuch bei Tanz der Vampire und Drew Sarich als Graf von Krolock. Ja, ja und noch mal ja! Es war fantastisch und wenn ich jetzt ins Schwärmen gerate und anfange zu klingen wie ein 14-jähriges „Fan-Girlie“, dann bitte ich um Entschuldigung. Zum vierten Mal habe ich diese Produktion nun gesehen und zum ersten Mal hat es sich richtig angefühlt. Stimmig war das Wort, das meine beste Freundin gewählt hat und es ist das passende Wort. Drew Sarichs Interpretation ist stimmig. Da passen die Gesten, da sitzt jede Bewegung und endlich, endlich kommt das Gefühl bis zu uns in den zweiten Rang, das die letzten Male immer irgendwie gefehlt hat. Nicht dass man mich falsch versteht, Thomas Borchert war gut. Er hat in den vielen Jahren, die er die Rolle nun schon interpretiert hat, seine eigene Version gefunden und eine Routine auf sehr hohem Niveau gefunden. Aber die Routine hat man durchgespürt, die Bewegungen wirkten stellenweise geradezu mechanisch auf mich, seine Schritte ferngesteuert wie die eines Roboters und mit seiner Bühnenpartnerin Marjan Shaki hatte er (vor allem bei "Totale Finsternis") kaum Chemie. Wie gesagt, es war - wenn ich es drastisch ausdrücke - scheitern auf höchstem Niveau und immer noch um Welten besser als die eine Vorstellung mit Jan Ammann, die ich in Oberhausen sehen durfte.
Aber gestern hatte ich das Gefühl einen Eindruck davon zu bekommen, wie es damals für die war, die die Uraufführung in Wien gesehen haben. Warum dieses Stück eine derartige Faszination ausübt und mittlerweile eine so große Fan-Basis hat. Denn auch wenn Sarah, Alfred und der Professor viel mehr Zeit auf der Bühne verbringen, die Atmosphäre einer Vorstellung steht und fällt zumeist mit der Ausstrahlung von Krolocks. Ohne seine Präsenz funktioniert die Geschichte nicht, denn er muss Sarah in seinen Bann ziehen. Drew Sarich hat sie, die nötige Ausstrahlung und Bühnenpräsenz. Bis in den zweiten Rang hinauf. Gleich von Anfang an und wenn er bei "Gott ist tot" oder "Einladung zum Ball" seinen Umhang schwingt, dann hat man das Gefühl, dass er es genau an dieser Stelle machen wollte und nicht musste, weil das die Choreographie so vorherbestimmt hat. Unglaublich interessant zu sehen und zu hören, wie er an manchen Stellen die Zeilen etwas anders aussingt als gewohnt, wie er nicht nur in den tiefen sondern auch in den hohen Tönen sicher ist, wie er seine Kopfstimme einsetzt. "Die unstillbare Gier" hat mich endlich wieder so gefesselt, wie sich das für dieses Lied gehört.
Auch die Interaktion mit Sarah (Barbara Obermeier), Alfred (Sebastian Smulders) und dem Professor (Gernot Kranner) war erfrischend. Zum Beispiel wie er beim Finale des 1. Akts Alfred ansingt, ihm richtig nahe kommt und gleichzeitig eine gewisse, erhabene Distanz bewahrt. Spannend. Oder "Totale Finsternis", das nun endlich nicht mehr ein Duell ("zwei Soli nur halt zur gleichen Zeit" wie es meine Freundin ausdrückte) sondern ein Duett ist. Sie singen miteinander und es ist zu spüren, dass nicht nur von Krolock Sarah fasziniert sondern auch umgekehrt. Wenn er zurückzuckt als sie sich im anbietet und er beschließt, dass es noch nicht Zeit ist, ist zu spüren, dass ihm das nicht leicht fällt. Er ist viel näher bei ihr, er berührt sie viel mehr, als könne er kaum loslassen. Das setzt sich dann auch fort, wenn er sie beim Ball wirklich in seine Welt holt und an der Hüfte näher zu sich zieht. Wenn er ihr beinahe schon liebevoll übers Gesicht streicht. Lauter kleine Details, die seinem Krolock neue Facetten und neues Leben geben.
Er ist anders. Das muss man festhalten und ich bin mir sicher, dass genau das auch vielen nicht gefallen wird, aber mich hat es überzeugt. Sarich ist ein eindeutig jüngerer Krolock als seine Kollegen, er betont andere Seite an der Rolle und legte sie ingesamt viel menschlicher an ohne die Erhabenheit zu verlieren, die Krolock ebenso ausmacht. Außerdem zeigt er ein komödiantisches Talent, das an den richtigen Stellen auflockert. Er schafft damit eine eigenständige, großartige Interpretation. Vermutlich ist er auch der Einzige, der das Finaloutfit tragen kann ohne sich vollends der Lächerlichkeit preiszugeben.

Natürlich hat gestern Abend nicht nur Drew Sarich auf der Bühne gestanden. Wie waren also die anderen. Barbara Obermeier war eine sehr gute Sarah. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich von Marjan Shaki, hat aber eine angenehmere Stimme, die auch in den Höhen nicht "quietschig" wird und unangestrengt bleibt. Sebastian Smulders gibt einen soliden Alfred. Schauspielerisch hat er mir gut gefallen, was den Gesang angeht eher weniger (besonders bei "Draußen ist Freiheit" hatte er Probleme, die im Vergleich zu Barbara Obermeier noch mehr aufgefallen sind). Sein "Für Sarah" war sehr enthusiastisch, fast schon etwas zu viel. Gernot Kranner ist ein überzeugender Professor. Er hat mindestens genauso viel Routine wie Thomas Borchert, aber in diesem Fall schlägt es nicht in Langeweile um. Melanie Ortner, die neue Magda, hat eine kräftige Stimme und schreien kann sie. Mit Marc Liebisch als Herbert werde ich immer noch nicht warm, einmal ist er mir zu aggressiv, dann wieder nichts sagend. Zu erwähnen sind diesmal auch noch Sven Fliege und Florian Theiler, die für die Nightmare Soli zuständig waren und mich nicht gequält zusammenzucken haben lassen.

Bleibt noch die Produktion allgemein zu kommentieren: Die Ästhetik der Inszenierung erschließt sich mir nicht immer. Ich kann mich  nicht wirklich damit anfreunden, dass Krolock nun in einer Kirche wohnt. Gott ist tot und so weiter, aber ich weiß nicht. Die Kostüme - besonders die des Finales - sind ein ganz eigenes Kapitel und überzeugen mich nicht vollends. Genauso wie einige Kürzungen, diese sind zwar der aktuellen Version nicht zu eigen, aber das macht es nicht besser. Besonders wenn man einen so tollen Krolock hat, ist es schade, dass es "Wohl dem Mann" nicht mehr gibt und "Totale Finsternis" so stark gekürzt ist. An anderen Stellen sind Längen geblieben, aber das ist vermutlich auch nur persönliches Empfinden. Schade ist auch, dass auch die Orchestrierung nicht mehr so voll klingt wie früher. Aus dem zweiten Rang ist es auch interessant zu sehen, wie leer die Bühne an manchen Stellen wirkt. Während "Ewigkeit" und eben im Finale des 2. Akts. Aus dem Parkett fällt das gar nicht so auf.
Was mich aber jedes Mal ungläubig den Kopf schütteln lässt ist das "neue" (ich sage lieber veränderte) Ende. Denn ich finde es furchtbar. Man merkt, dass es einmal anders war. Der Übergang von den Zeilen des Professors zum Finale ist unrund und den Sinn hinter Krolocks Auftritt in der Szene habe ich immer noch nicht verstanden. Er steht da und lacht. Warum? Als wäre das nicht schon genug, kommt dazu jetzt noch der groß beworbene Vampirflug. Die Personen rund um mich herum, haben sich vermutlich über mich gewundert. Denn ich habe gelacht. Es ist so unpassend. Es passt nicht zur Atmosphäre des Stücks. Es passt nicht zu Krolocks Charakter. Es passt nicht. Abgesehen davon, dass die beiden Helfer, die das Double oben in Empfang nehmen und wieder abschnallen etwas sanfter hinsetzen könnten, sodass nicht die ganze Sitzreihe es mitbekommt. Dass Krolock im Finale mit auf der Bühne steht und auch Sarah und Alfred noch einen Auftritt haben, ist für mich weiterhin nicht notwendig und die Outfits dazu sind ... nein, ich lasse sie besser unkommentiert.

Mein Fazit: Die aktuelle Wiener Produktion hat einige Schwächen und das abgewandelte Ende ist bestenfalls diskutabel. Der Vampirflug absolut unnötig. Für Drew Sarich allerdings zahlt es sich trotzdem aus, der Produktion noch einen Besuch abzustatten und sich faszinieren zu lassen.

Meinungen Anderer:

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Freitag, 8. April 2011

TV-Tipp: "Unschuldsvermutung"

Was? Wann? Wo?
Unschuldsvermutung am Montag, den 11. April 2011 um 20:15 auf Puls4

Puls4 strahlt am 11.04.2011 eine Aufzeichnung des Programms Unschuldsvermutung aus dem Wiener Rabenhof Theater aus. Das Kabarett von und mit Florian Scheuba lässt Österreichs bekannteste "Unschuldslamperl" zu Wort kommen und zwar im O-Ton.


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Mittwoch, 6. April 2011

[Konzert] There's more - Songs abseits des Musiktheater Mainstreams (03.04.2011)

Verspätet aber doch, ein kleiner Blogpost zu There's more - Songs abseits des Musiktheater Mainstreams. Erstmal schulde ich ein großes Dankeschön an Martin Bruny vom Kultur-Channel, ohne dessen Veranstaltungshinweis ich diesen Termin sicherlich nicht mitbekommen hätte. Danke, es war hörenswert und erfrischend und lehrreich und interessant und es war "more".

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There's more - Songs abseits des Musiktheater Mainstreams, so also der Titel der beiden Konzertabende. Das erklärte Ziel der Veranstalter war es, den Besuchern und Besucherinnen einen kleinen Einblick ins Musiktheater abseits des derzeitigen Mainstreams zu geben. Um es vorweg zu sagen, viel habe ich nicht gekannt und ich würde mich durchaus nicht nur dem Mainstream verhaftet ansehen. Aber der Reihe nach. Stattgefunden hat der kleine Event an zwei Abenden (02. und 03. April 2011) in der Neuen Tribüne Wien, dem Theater unter dem Café Landtmann. Groß ist es nicht und trotzdem waren die Plätze (zumindest am Sonntag, als ich dort war) nicht ansatzweise ausgelastet. Der Großteil des Publikums schien überhaupt aus Kollegen bzw. Kolleginnen von Robert G. Neumayr und Daniela Dett oder sonstigen Bekannten der beiden bzw. Walter Lochmann zu bestehen. Ein bisschen kam man sich da als nicht persönlich bekannte Zuschauerin fehl am Platz vor, als wäre man in eine Privatvorstellung geplatzt.


Der ganze Abend war betont locker gehalten, von der Atmosphäre angefangen über die Bekleidung der Personen auf der Bühne (auch wenn die Hosen nicht saßen und Lochmanns Shirt äußerst unvorteilhaft war) bis hin zu den Moderationen zwischen den Songs. Die Zwischenmoderationen waren großteils interessant und informativ (Informationen zu den Songs, den Inhalten des Musicals aus dem sie sind, Informationen zu Komponist oder Texter, kurz: ein Kontext zum Gesungenen) oder boten auch hie und da eine kleine persönliche Anekdote (gespickt mit mehr oder minder lustigen Witzen).


Was wurde also gesungen? Für das genaue Programm siehe unten, grob gesagt war es eben nicht der hunderste Aufguss von Les Misérables, Elisabeth und Das Phantom der Oper sondern durchwegs Songs aus kleineren (Off-Broadway) Musicals, die hierzulande vermutlich kaum bekannt sind. Wobei sich an dieser Stelle natürlich trefflich darüber streiten ließe, was denn eigentlich Mainstream ist. Gerade Stephen Sondheim würde ich ja schon fast wieder als den Mainstream des Anti-Mainstreams bezeichnen. Sondheim ist ja kein Unbekannter, von dem nur ganz wenige bisher gehört haben. Eher ist er sehr wohl bekannt, aber nicht oft gespielt. Ich selber werde mit ihm nicht warm. Zugegeben, ich habe noch keine Produktion seiner Musicals gesehen und nur CD-Aufnahmen seiner Musik gehört. Das Live-Erlebnis können diese nicht ersetzen, das ist mir klar, aber einen Eindruck kann ich mir so sehr wohl verschaffen und bisher musste ich immer wieder feststellen "not my cup of tea". Daran hat auch There's more nichts geändert.
Abgesehen von Sondheim wurde einiges aus dem Repertoire von Georges Stiles und Anthony Drewe gebracht. Diese beiden werde ich mir sicherlich merken, was ich da gehört habe, geht viel eher in mein Ohr und bleibt vor allem auch dort. Besonders "They Don't Make Glass Slippers". Ein weiteres Highlight für mich "And They're Off" von William Finn, das ich zuvor ebenfalls nicht kannte. Wie so vieles an diesem Abend.

Wahrscheinlich war es sogar ein Vorteil, dass ich den Großteil der Songs vorher noch nicht kannte, denn so war meine Wahrnehmung derselben einigermaßen unvoreingenommen. Die Interpretationen von "If I Own Today", "Role of a Lifetime" oder "Run Away With Me" habe ich da gleich ganz anders aufgenommen und automatisch mit mir bereits bekannten Interpretationen verglichen. Nicht unbedingt immer zum Vorteil von Neumayr und Dett. Allgemein haben die beiden ihre Sache aber gut gemacht, besonders die beiden Songs aus The Last 5 Years fand ich sehr gelungen. Die Textprobleme an zwei, drei Stellen möchte ich der vermutlich kurzen Probenzeit zuschreiben, genauso wie die Tatsache, dass das Schauspiel an manchen Stellen etwas unausgegoren wirkte.

Was für mich als Frage bezüglich der Song-Auswahl offen blieb war, warum fast nichts aus dem deutschsprachigen Raum vertreten war. Gibt es denn hier nichts abseits des sogenannten Mainstreams? Oder nichts, was in den Augen und Ohren der Veranstalter in einen solchen Abend passt? There's more war das Motto des Abends, ich möchte fast anhängen "couldn't there have been so much more?".

Mein Fazit: Kein lebensverändernder, absolut umwerfender Abend, aber ein durchaus gelungenes kleines Konzert, das mich viel, viel Neues kennen lernen hat lassen.

Das Programm im Detail:

1. Akt
"Putting it Together" aus Sunday in the Park with George
M, T: Stephen Sondheim, D: Robert G. Neumayr, Daniela Dett

"Carrying a Torch" aus A Spoonfull of Stiles & Drewe
M: Georges Stiles, T: Anthony Drewe, D: Robert G. Neumayr, Daniela Dett

"We're Just Friends" aus I Love You Because
M: Joshua Salzman, T: Ryan Cunningham

"Mein Köper und ich" aus Babytalk
M: Thomas Zaufke, T: Peter Lund

"Rauchen Verobten" aus Elternabend
M: Thomas Zaufke, T: Peter Lund

"Climbing Uphill" aus The Last 5 Years
M, T: Jason Robert Brown

"If I Didn't Believe in You" aus The Last 5 Years
M, T: Jason Robert Brown

"If I Own Today" aus Dreaming Wide Awake
M, T: Scott Alan

2. Akt
"Country House" aus Follies
M, T: Follies

"And They're Off" aus A New Brain
M, T: William Finn

"They Don't Make Glass Slippers" aus Soho Cinders
M: George Stiles, T: Anthony Drewe

"Sooner or Later" aus Dick Tracy
M, T: Stephen Sondheim

"Role of a Lifetime" aus Bare: A Pop Opera
M: Damon Intrabartolo, T: Jon Hartmere, Jr.

"A Way Back to Then" aus [Title of Show]
M, T: Jeff Bowen

"Run away with Me" aus The Unauthorized Autobiography of Samantha Brown
M: Brian Lowdermilk, T: Kait Kerrigan

"Who I'd Be" aus Shrek - The Musical
M: Jeanine Tesori, T: David Lindsay-Abaire

Zugabe: "Does Anyone Ever Really Grow Up" aus Just So

Meinungen Anderer:

Im Web:

Video zur Wochenmitte: The Homework Pile Keeps Growing