Donnerstag, 16. Juni 2011

[Oper] "L'elisir d'amore" live am Platz (11.06.2011)

So nah am "einfachen Volke" ist Oper wohl selten. Umgeben von einem Geruchsgemisch aus McDonald's, Kebab und Würstelstand, dem gelegentlichen Zigarettenrauch und Kaffeeduft kann man seit einiger Zeit zumeist an Wochenenden Live-Übertragungen aus der Wiener Staatsoper hinaus auf den Herbert-von-Karajan-Platz beiwohnen. Gleich neben dem Ticketpavillon werden dafür (unbequeme) Sessel aufgestellt und davor kleine Teppichquadrate ausgelegt um auch auf dem Boden Platz nehmen zu können. Eine Idee und Initiative, die ich persönlich interessant finde, weswegen ich beschlossen hatte, mir das auch einmal zu geben. Geworden ist es (aus diversen Gründen) L'elisir d'amore von Gaetano Donizetti am 11. Juni 2011. Wie schon beim Konzert in Schönbrunn hat das Wetter gehalten, auch wenn es an diesem Samstag etwas kühl-windig war. Akustik und Bildqualität waren überraschend gut, nur muss man fähig sein Autolärm sowie vorbeigehende, miteinander plaudernde Fußgänger/Fußgängerinnen zu ignorieren. Mit der Atmosphäre eines Opernbesuchs tatsächlich im altehrwürdigen Gebäude der Oper kann dieses Erlebnis natürlich mithalten. Es ist allerdings eine nette Art sich einmal an dieses Genre heranzutasten ohne horrende Summen zahlen zu müssen. Noch schöner wäre es natürlich, würde die Preisgestaltung der Staatsoper einen richtigen Opernbesuch auf für kleiner Geldbörsel öfter zulassen. Am Ende hat aber trotzdem auch das Open-Air-Publikum applaudiert.




Die Oper selber kann ich (als absolute Opern-Laiin) übrigens auch nur empfehlen, sie ist ein kurzweiliges Stück Musiktheater, flott inszeniert und in Wien mit exzellenten Darstellern/Darstellerinnen besetzt. Zu sehen waren an diesem Tag Julia Novikova als Adina, Charles Castronovo als Nemorino, Tae Joong Yang als Belcore, Ambrigio Meastri als Dulcamara, Jeanine De Bique als Giannetta, Konrad Monsberger (ein Trompeter), Walter Kunz (Diener des Dulcamara)  und der Chor der Staatsoper. Dirigiert wurde das Orchester von Guillermo García Calvo. Netterweise wurden auch am Platz Programmhefte verkauft.

Im Web:
  • die restlichen Termine im Juni

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