Montag, 31. Dezember 2012

2012

Musical
--> Die spinnen, die Römer! (30.01.2012, Volksoper)
--> Aladdin Jr. (26.02.2012, Stadthalle F)
--> Cats (29.02.2012, Theaterzelt Neu Marx)
--> Pension Schöller - das Musical (03.05.2012, Metropol)
--> Der kleine Horrorladen (11.05.2012, Orpheum)
--> Non(n)sens (28.05.2012, Kammerspiele)
--> Elisabeth (07.09.2012, Raimund Theater)
--> Ordinary Days (09.10.2012, Theater Drachengasse)
--> Sister Act (15.10.2012, Ronacher)
- Elisabeth (20.11.2012, Raimund Theater)

Konzert
--> An Evening Without Scott Alan (16.01.2012, Probebühne Ronacher)
- Semester-Mini-Show (28.01.2012, PCA)
- An Evening Without Scott Alan (20.02.2012, Probebühne Ronacher)
--> Hear My Song (24.03.2012, Pratergalerien)
- Sommernachtskonzert (07.07.2012, Schlosspark Schönbrunn)
--> Bachelor-Show (21.06.2012, Konservatorium Wien Privatuniversität)
- 40 Jahre im Jazzland: Martin Pyrker mit Al Cook und Torsten Zwingenberger (25.09.2012, Jazzland)
--> Das Phantom der Oper (03.12.2012, Ronacher)

Theater
--> Geschichten aus dem Wiener Wald (31.01.2012, Theater in der Josefstadt)
- Amadeus (01.04.2012, Theater in der Josefstadt)
- Ladies Night (08.11.2012, Kammerspiele)
- Lend Me a Tenor (18.12.2012, Vienna English Theatre)

Ballett
- Le Concours (09.02.2012, Volksoper)
- Juwelen der Neuen Welt II (17.06.2012, live  aus der Staatsoper auf den Herbert-von-Karajan-Platz)
- Nurejew-Gala (23.06.2012, live aus der Staatsoper auf den Herbert-von-Karajan-Platz)

CD
--> The Music of Smash (Soundtrack)

Montag, 24. Dezember 2012

Fröhliche Weihnachten und geruhsame Feiertage

Ich wünschen allen, die es feiern, schöne Weihnachten und allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs erholsame Feiertage.

Matt Doyle & Alice Lee: "In the Bleak Midwinter"

Dienstag, 11. Dezember 2012

Web-Tipp: Kerrigan-Lowdermilk Kennedy-Center-Konzert

Gestern um 18:00 Uhr Ortszeit in Washington D.C. haben Kait Kerrigan und Brian Lowdermilk zusammen mit Jenni Barber und Zachary Altman ein Gratis-Konzert gegeben, das vom Kennedy-Center auch live gestreamt wurde. Wer nicht um Mitternacht noch vorm Bildschirm sitzen konnte/wollte, hat die Gelegenheit sich die Performance auch im Nachhinein anzusehen. Das Video ist weiterhin auf der Website des Kennedy-Centers verfügbar. Klick!

Im Web:

Dienstag, 4. Dezember 2012

[Konzert] "Das Phantom der Oper" (Ronacher, 03.12.2012)

Manchmal ist es ganz gut, wenn man schon im Vorfeld Kommentare und Kritiken liest. So kann man sich nämlich wappnen und dann erfreut feststellen, dass die Phantasie viel schlimmer war als das tatsächliche Erlebnis. Sicher, die konzertante Aufführung von Das Phantom der Oper ist weit davon entfernt perfekt zu sein, aber es gibt auch viele schöne Momente, die für einiges entschädigen, was sonst so verbrochen wird.
Die zwei größten Kritikpunkte betreffen die Projektionen (warum nur habe ich ein Déjà-vu-Erlebnis, wenn ich das schreibe?) und die Entscheidung ein Tanzpaar einzusetzen. Im Detail:
--> Die Projektionen (fettFilm): Julia von Musical Awakening hat es ganz richtig ausgedrückt: Chucky, die Mörderpuppe. Wer immer auf die Idee gekommen ist, dem Phantom als Symbol (?) diesen grusligen Kinderkopf zuzuordnen, der irgendwann auch noch seine blutunterlaufenen Augen zeigt, schmilzt (?) und im Mond erscheint, gehört strafversetzt. In den Musikantenstadl oder zu einem Rammsteinkonzert, was immer für die Person schlimmer ist. Ob es viel besser ausgesehen hätte, die Maske einzublenden oder die Äffchenspieluhr, ist natürlich fraglich. Näherliegend wäre es zumindest gewesen.
Das Phantom, der Magier, ist auch nicht besser. Orangefarbene Blitze mögen beeindruckend sein und die Wut des Phantoms in dieser Situation verdeutlichen. Als Idee irgendwie nachvollziehbar, in der Umsetzung hingegen mehr: Hey, ich hab die Elektrizität entdeckt. Nikola Tesla ist nichts gegen mich!
Dann wäre es auch nett gewesen, hätte man die Chance genutzt zum Verständnis des Stücks beizutragen, wenn man schon unbedingt Projektionen braucht (braucht man nicht!). Bei "Könntest du doch wieder bei mir sein" hätte man ruhig einen Friedhof anstatt einer Nebellandschaft einblenden können.
--> Das Tanzpaar: Ich liebe Ballett, ich würde mir sofort eine Ballett-Adaption des Buchs/Stücks ansehen, aber das hier. Das ist weder Fisch noch Fleisch. Es wirkt als hätte man an manchen Stellen mit der Musik alleine nichts anzufangen gewusst oder eine Lösung für ein paar Szenen gebraucht, die ohne Kulissen und Requisiten vielleicht eine Herausforderung gewesen wären und das dann ausgebaut, damit es nicht gar so halbherzig wirkt. Emma Hunter und Aleksandar Savija tanzen also die Gefühle von Christine und Phantom. Oder so. Oder sie sind einfach Bühnenhilfe, wenn das Textbuch (hatte das eine Logik, wann es gehalten wurde und wann nicht?) im Weg ist. Oder sie stehen ein bisschen am Bühnenrand oder in den Logen herum. So schön sie auch tanzen (und selbst das ist an einigen Stellen diskutabel), das ist einfach überflüssig.  Selbst wenn da tiefere Symbolik dahinter ist (ist es?), logisch ist die innige Umarmung zwischen Ballett-Phantom und Ballett-Christine am Ende zum Beispiel nicht. Abgesehen davon ist das ganze Tanze-deine-Gefühle-Dings absolut unnötig, denn Das Phantom der Oper ist ein Musical, bei dem wir die Gefühle der Personen aus der Musik, den Texten und dem Spiel miteinander begreifen können sollten.

Könnte man auch, denn Christian Alexander Müller, Lisa Antoni und Oliver Arno bringen sehr gute Leistungen. Seit dem Konzert der Musical Tenors vor zwei Jahren, wollte ich CAM als Phantom sehen, weil er bei mir mit seiner Interpretation von "Die Musik der Nacht" das Interesse geweckt hat. Wie schön, dass er diese Erwartung auch erfüllen kann. Ein Genuss ihm zuzusehen und zuzuhören. So wunderbar das Ende, wenn er gebrochen am Boden liegt (das ganze Drumherum und den Ausdruckstanz wollen wir jetzt mal großzügig ignorieren). Er macht das Fehlen der Maske (ist die tatsächlich dermaßen Copyright geschützt? Warum sie am Ende einbringen?) mit seiner Körpersprache wett, man sieht wenn er sie "trägt" und wann nicht. Die Szene, in der Christine dem Phantom zum ersten Mal die Maske runterreißt, ist im Übrigen ziemlich schlecht gelöst. So weit wie die beiden auseinanderstehen, muss man schon einigermaßen firm sein, was die Handlung angeht, um das auch gleich zu verstehen. Auch beim zweiten Mal ist das nicht viel klarer. Zurück zu den Darstellern/Darstellerinnen. Oliver Arnos Raoul ist ein wunderbarer Gegenpol zum Phantom, die verständnisvolle Jugendliebe von Christine, die Schulter zum Anlehnen und trotzdem an den richtigen Stellen wütend. Dass er von Ballett-Phantom im Würgegriff gehalten wird, ist ... ähm ... lassen wir das. Lisa Antoni (vielleicht hätte man ihr ein Kleid geben können, in dem sie sich normal bewegen kann) spielt wunderbar mit den beiden zusammen, auch wenn ihre Anziehung zu Raoul deutlicher herauskommt als die zum Phantom. "Mehr will ich nicht von dir" am Dach der Pariser Oper (deren Innenraum in den Projektionen wie das Ronacher aussieht) ist wunderbar. Da hat man sich auf das Wesentliche konzentriert, die Projektion zeigt lediglich das Dach und den Mond und ansonsten dürfen wir uns auf die beiden Personen auf der Bühne einlassen. So wie auch bei "Das Phantom der Oper". Danke.
Die restlichen Solisten/Solistinnen und das Ensemble bleiben nicht sonderlich im Gedächtnis, bringen aber durchwegs solide Leistungen. Lediglich die fragwürdigen Entscheidungen, wie die Wiener Doppelconférence von Monsieur André (Ramin Dustdar) und Monsieur Firmin (Reinhard Brussmann), bleiben hängen. Oder dass der Gehenkte von der Bühne abgeht, das ist natürlich der konzertanten Version zu schulden, aber ich bin trotzdem überzeugt, dass man das hätte besser lösen können. Ein wenig repetitiv auch, dass das Phantom immer von unten auftritt. Da hätte ich mir von der Regie (Andreas Gergen) etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Nun, ich hätte mir auch mehr Würdigung für das Orchester gewünscht, wenn die Konzertreihe schon zu Ehren von 25 Jahren Orchester der Vereinigten Bühnen Wien stattfindet. Es ist immer schön, wenn die Musiker und Musikerinnen auch einmal im Mittelpunkt stehen. Das Orchester hat wunderbar gespielt. N. meint, dass da irgendein Horn verstimmt war, ich hab's nicht gehört. Beim Schlussapplaus wäre es jedenfalls schön gewesen, wenn das Orchester einen Moment alleine auf der Bühne bekommen hätte.

Fazit: viel Verbesserungsbedarf, aber dank Christian Alexander Müller, Lisa Antoni und Oliver Arno sowie dem Orchester durchaus sehens- und hörenswert.

Meinungen anderer:

Freitag, 2. November 2012

TV-Tipp: Bernstein-Schwerpunkt

Was? Wann? Wo?
Schwerpunkt über Leonard Bernstein am Sonntag, 04. November 2012 ab 18:45 Uhr auf ORF3

Am Sonntag widmet sich ORF3 ab 18:45 Uhr dem US-amerikanischen Komponisten, Dirigenten und Pianisten Leonard Bernstein, am bekanntesten wahrscheinlich für die West Side Story. ORF3 zeigt ein Portrait, Leonard Bernstein dirigiert die West Side Story und startet die Ausstrahlung der Young People's Concerts (weitere Termine dafür an den darauffolgenden Sonntagen bis Ende Dezember).

Im Web:

Freitag, 19. Oktober 2012

Drew Gasparini - Kickstarter

Immer mehr junge Musical-Komponisten aus den USA versuchen ihr Glück über Kickstarter. Nach der erfolgreichen Finanzierung von Our First Mistake (Kerrigan und Lowdermilk) und 35mm: A Musical Exhibition (Ryan Scott Oliver) - ich freu mich schon sehr darauf, die CD hoffentlich bald in Händen zu halten - hat nun auch Drew Gasparini ein Kickstarterprojekt gestartet, um eine CD mit seinen Songs zu finanzieren:
 

8 Tage sind noch Zeit. I wish him the best of luck.
ETA (29.10.2012): Projekt finanziert. Wir dürfen gespannt sein.

Mein momentanes Lieblingsstsück von Drew Gasparini:



Im Web:

Donnerstag, 18. Oktober 2012

TV-Tipp: "Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott"

Was? Wann? Wo?
Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott, heute Donnerstag 18. Oktober 2012 um 20:15 Uhr auf ORFeins

Im Web:

Dienstag, 16. Oktober 2012

[Musical] "Sister Act" (15.10.2012, Ronacher)

Halleluja! Irgendwann war's dann glücklicherweise auch wieder aus. Positiv: Natürlich Blond kann ja eigentlich kaum mehr schlechter sein.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

[Musical] "Ordinary Days" (09.10.2012, Theater Drachengasse)

Und wieder einmal rettet ein kleines Theater den Ruf Wiens als Musicalstadt. Das Theater Drachengasse zeigt mit Ordinary Days noch bis 13. Oktober  wie Musical (auch) sein kann und soll. Unaufgeregt, berührend, mitreißend und lebensnah.

[Bild via (c) viennatheatreproject]

Ordinary Days ist eine Art „Episodenmusical“, wenn man das so nennen kann. Adam Gwon (über den leider nichts im Programm steht) lässt uns am Leben und Gefühlsleben von vier Menschen teilhaben, die in New York leben. Claire und Jason sind ein Paar und gerade erst zusammen gezogen, aber so ganz rund läuft es nicht. Deb, eine neurotische Studentin, kämpft mit ihrem Lebensplan und Warren fühlt sich etwas verloren in der großen Stadt. Sie haben sich am Ende weiterentwickelt, aber nur Claires Geschichte hat eine wirklich interessante Wendung (die ich an dieser Stelle nicht verraten will, weil sie einen der besten Momente des ganzen Musicals zerstören würde). Ein bisschen banal ist das alles schon irgendwie. Ordinary people und ordinary days eben.
Alle vier sind gewissermaßen Archetypen und gerade Debs Charakter wirkt hie und da etwas überzeichnet. Sarah Est meistert diese Herausforderung und zeigt komödiantisches Talent („Dear Professor Thompson“ war wirklich gut). Auch Peter Neustifter (Warren) weiß zu überzeugen. Alan Burgon legt die Figur des Jason sehr sanft und gefühlsbetont an (Highlight: „Favourite Places“) und sein Duett „Fine“ mit Kudra Owens (Claire) sprüht vor Chemie. Gerade letztere hat mit „Gotta Get Out“ und „I’ll be here“ die stärksten Momente des Abends. Was für eine Stimme! Die vier Darstellerinnen und Darsteller nehmen einen vom ersten Moment an für sich ein und schaffen es, dass man ihnen trotz (oder vielleicht gerade wegen?) der Alltäglichkeit ihrer Sorgen, bis zum Ende gerne zusieht und -hört.
Das Musical handelt zu einem großen Teil auch von der Entfremdung in einer großen Stadt, in der man zwar nie alleine, aber oft einsam ist. Dass das auch in der kleinen Kulisse des Theater Drachengasse funktioniert, ist schon ein wenig erstaunlich. Schließlich stehen die Darstellerinnen und Darsteller den Leuten in der ersten Reihe fast auf den Füßen und das Bühnenbild besteht lediglich aus einem Baugerüst und zwei Kisten. Doch unter der Regie von Joanna Godwin-Seidl und der musikalischen Leitung von Brigit Zach (auch am Piano) entfaltet das Stück einen Charme, der sicher nicht nur dieser physischen Nähe geschuldet ist.

Fazit: Überaus sehenswert. Wer es noch nicht gesehen hat und noch Karten bekommt (gestern war die Vorstellung ausverkauft), sollte hingehen.

Meinungen anderer:
Im Web:

Freitag, 28. September 2012

Video: "Un monde à changer"

Der junge Mann mit der glatt rasierten Brust, dem modischen Haarschnitt und der eigenwillig geschnittenen Kutte ist selbstverständlich Bruder Tuck. Wer denkt auch bei steppenden Männern und Skateboardfahrern nicht sofort an Robin Hood? Das ist, wie könnte es anders sein, das erste offizielle Video zu Robin des Bois.

Mittwoch, 19. September 2012

[CD] "The Music of Smash" (2012)

Während im deutschsprachigen Raum nachmittags die x-te Wiederholung von diversen US-amerikanischen Serien gezeigt wird und auch im Hauptabend kaum interessantes Neues gebracht wird, startet in den USA bald die zweite Staffel von Smash und auch in anderen Ländern wie Australien, Island, Italien, Frankreich oder Portugal war zumindest schon die erste Staffel zu sehen. In Österreich dauert's wie immer länger, kürzlich stand irgendwo, dass die Serie für das Programm 2012/13 angekündigt wurde. Im Frankreichurlaub konnte ich wenigstens den dazugehörigen Soundtrack mitnehmen - und das angenehmerweise um einiges billiger als über Amazon.

Die Serie rund um die Entwicklung und Entstehung von Bombshell (ein Broadway-Musical über Marylin Monroe) wartet mit bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern wie Debra Messing, Jack Davenport oder Anjelica Huston auf. Um den Hauptpart streiten sich Broadway-Star Megan Hilty (Wicked, 9 to 5: the musical) als Ivy Lynn und Katharine McPhee (aus der US-Castingshow American Idol) als Karen Cartwright.
Eine Eigenkomposition - "Touch Me" - eröffnet die CD erfolgreich und leider geht es so nicht weiter. Im Prinzip ist der Soundtrack eine verpasste Chance. Es ist eine Show über ein Broadway-Musical und das sollte besser vermarktet werden. Anstatt uns alle (oder zumindest den Großteil) der Bombshell Lieder von Marc Shaiman und Scott Wittman zu geben und vielleicht als Bonustracks ein oder zwei der Pop-Cover, gibt es sieben Cover und nur fünf der Marylin-Songs (die Deluxe-Version bietet weitere fünf Cover). Nicht dass man mich falsch versteht, die Pop-Cover sind gut gemacht, aber auch nichts Besonderes. Sie entfernen sich nicht allzuweit vom Original und wer das gerne hat, könnte sich auch jeden beliebigen Soundtrack von Glee kaufen.
Wirklich interessant sind aber die Songs aus dem fiktiven Marylin-Musical, die haben Esprit, Schwung und Emotionen. Sie sind auch die eigentlichen Highlights der jeweiligen Episoden (auch szenisch immer toll umgesetzt). Ich möchte fast wetten, dass sich "Let Me Be Your Star" zu einem Audition-Song entwickeln wird. Ja, es gibt viele der Lieder auf iTunes (wobei ich mir da für Österreich gar nicht so sicher bin), aber warum einen Soundtrack herausbringen und dann nicht auf die Stärken setzen? Oder - wie in manchen Rezensionen vorgeschlagen - zwei Soundtracks rausbringen? Einen mit den Pop-Covern, einen mit den Bombshell-Liedern.

Nun, wenigstens haben wir folgende Lieder bekommen:
- Let Me Be You Star (youtube)
- The 20th Century Fox Mambo (youtube)
- Mr. & Mrs. Smith (youtube)
- Let's Be Bad (youtube)
- History Is Made at Night (youtube)

Jetzt fehlen nur noch:
- Wolf That Didn't Like to Howl (youtube)
- National Pasttime (youtube)
- Smash (youtube)
- Don't forget me (youtube)
- Second Hand White Baby Grand (youtube)
- und und und

Fazit: Schade um die vergebene Chance, aber absolut hörenswert für die original songs.

Tracklist (Deluxe Edition):
01. Touch Me (featuring Katharine McPhee)
02. Stand (featuring Katharine McPhee and Leslie Odom)
03. Who You Are (featuring Megan Hilty)
04. Crazy Dreams (featuring Megan Hilty)
05. Beautiful (featuring Katharine McPhee)
06. Haven't Met You Yet (featuring Nick Jonas)
07. Shake It Out (featuring Katharine McPhee)
08. Brighter Than the Sun (featuring Katharine McPhee)
09. Let Me Be Your Star (featuring Katharine McPhee and Megan Hilty)
10. The 20th Century Fox Mambo (featuring Katharine McPhee)
11. Mr. & Mrs. Smith" (featuring Megan Hilty and Will Chase)
12. Let's Be Bad (featuring Megan Hilty)
13. History Is Made at Night (featuring Megan Hilty and Will Chase)

14. September Song (featuring Anjelica Huston)
15. Our Day Will Come (featuring Katharine McPhee)
16. Everything's Coming Up Roses (featuring Bernadette Peters)
17. Breakaway (featuring Megan Hilty)
18. Run (featuring Katharine McPhee)

Im Web:

Sonntag, 9. September 2012

[Musical] "Elisabeth" (07.09.2012, Raimund Theater)

Dank an die Krone für mein Programmheft. Das ist auch schon alles, was ich zu der Tatsache zu sagen habe, dass die Vorstellung von der Zeitung gesponsert wurde (worüber ich mir beim Kauf der Karten übrigens nicht bewusst war). Es ist sowieso viel interessanter ein wenig über die Produktion nachzudenken.

O ja, es sieht auch in der Realität so hässlich aus wie auf dem Foto.

Elisabeth ist also wieder zurück in Wien und feiert 20. Jubiläum. Es ist schön zu sehen, dass sich die VBW wenigstens hin und wieder auf ihre Stärken besinnen und erkennen, dass sie auch einmal die Produzenten und nicht Käufer erfolgreicher Musicals waren. Jetzt wäre es nur noch wünschenswert, wenn diese Erkenntnis auch in Investitionen in die Zukunft umgesetzt werden würde, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Thema hier: die Jubiläumsfassung, die sich ein wenig zusammen gewürfelt anfühlt. Ein paar Versatzstücke aus der Tour, ein paar aus der letzten Wiener Produktion und darüber viel  Zuckerguss. Ich hatte den Eindruck, dass man sich zeitweise nicht einmal besonders bemüht hat, wohl in der Annahme, dass das Stück sowieso ein Selbstläufer ist. Da wäre ich mir nicht so sicher. Abgesehen von den technischen Problemen an diesem Tag (die Vorstellung musste einmal für ein paar Minuten unterbrochen werden, weil die Drehbühne nicht mehr richtig funktionierte), krankt es irgendwie an allen Ecken und Enden. Es ist zu hoffen, dass sich die Timing-Probleme noch einspielen werden. Andere Punkte werden sich sicher nicht mehr verändern. Beispielsweise die neuen Kostüme von Yan Tax. Sie sind an vielen Stellen alles andere als gelungen. Besonders die gestreiften und karierten Kleider in der Possenhofen-Szene sind scheußlich und das Kleid, das Elisabeth in Bad Ischl trägt, sieht aus, als wäre es aus einem alten Vorhang genäht worden. Im Gegensatz zu anderen Leuten halte ich die neuen Outfits des Tods für deutlich besser als noch in der auf DVD gebannten Version. Gewundert habe ich mich auch darüber, dass beim Hochzeitswalzer alle Hofdamen ein Diadem in den Haaren haben und die frisch gebackene Kaiserin als einzige keines. Gewundert habe ich mich sowieso oft und an manchen Stellen (fast immer, wenn es eine Projektion gab) ein Lachen zurückhalten müssen. Zum Beispiel als Franz Joseph am (schiefen) Dach der Hofburg steht und mit seinem Sohn streitet. Das ist so unpassend, dass es fast schon wieder gut ist. Da wäre auch das Foto von Bad Ischl, das eindeutig nicht aus dem 19. Jahrhundert stammt oder das von Schönbrunn, das aussieht als hätte man lediglich die Bühne vom Sommernachtskonzert wegretouchiert (gerade in diesen beiden Fällen hätte es doch möglich sein müssen zumindest ein Gemälde zu verwenden, wenn man schon unbedingt irgendwas einblenden muss). Oder die Filmaufnahmen von Franz Joseph in höherem Alter, wenn es um die ersten Ehejahre geht. Oder wie wäre es mit dem Eismeer in Mayerling. Oder - Tiefpunkt der Tiefpunkte - dem kitschigen Sonnenuntergang über dem Meer (die Boote sind eine Metapher, Leute. Wir brauchen kein Meer, um das zu kapieren!), bei dem der Mond an der Stelle der Sonne ist und der Wind die Wellen und die Wolken in entgegengesetzte Richtungen treibt (mag pingelig klingen, hat mich aber unglaublich abgelenkt). Über die Riesenradprojektion (das Wiener Riesenrad wurde 1897 fertig gestellt...) mit den römischen (?) Gondeln will ich erst gar nichts sagen, die fand ich schon in Berlin dämlich.
Musikalisch ist es erfreulich, dass es ein großes Orchester gibt, auch wenn der Sound dafür überraschend poppig klingt (und nur in Wien hat man wahrscheinlich einen Sitznachbarn, der mit seiner Begleitung darüber philosophiert, ob es nun kein Englisch Horn im Orchester gibt, oder er es nur nicht sehen konnte, weil sie anders sitzen als noch vor ein paar Jahren). Lobenswert finde ich die Entscheidung die Solozeilen im Prolog wieder herzustellen, die hab ich immer vermisst. Nett auch, dass Elisabeth im Finale des 1. Akts für die zweite Strophe neuen Text singen darf. Nett für die Darstellerin, denn das Publikum versteht davon wenig bis gar nichts (schließlich singen an diesem Punkt Elisabeth, der Tod und Franz Joseph gleichzeitig). Den Gesang der Irren in der Nervenklinik hätte man sich auch schenken können. Fragwürdig ebenfalls, dass "Schwarzer Prinz" durch "Kein Kommen ohne Gehen" ersetzt wurde. Zum einen ist der Übergang schlecht gemacht, zum anderen ist das Lied furchtbar kitschig. "Ich will, dass du mich willst. [...] der Wunsch in dir zu leben [...] will ich geliebt sein uswusf." Himmel hilf! Luchenis lakonisches "Es ist Liebe. Per Dio." hatte das alles deutlich prägnanter zusammengefasst. Letztlich ist das Duett auch szenisch nicht gut umgesetzt. Der Tod steht mehr oder weniger die ganze Zeit am Kopfende von Elisabeths Bett und Mark Seibert sieht dabei aus, als würde er sich mit dieser Statik nicht besonders wohl fühlen.

Damit bin ich auch schon bei den Darstellern und Darstellerinnen angekommen. Wie bei der vergangenen Tour haben Annemieke van Dam und Mark Seibert die Hauptrollen übernommen. Van Dam ist durchaus überzeugend als junges Mädchen, hat aber leider nicht die Stimme um das Musical wirklich zu tragen. Sie tendiert dazu in den Höhen mehr zu schreien als zu singen (am Freitag ganz besonders bei "Die letzte Chance") und als gealterte Elisabeth schleppt sie sich zwar mit geänderter Körpersprache über die Bühne, bleibt stimmlich aber weiter das Mädchen. Das Zusammenspiel mit Mark Seibert funktioniert ganz gut, ist aber auch nicht extrem spannend. Seibert legt den Tod recht aggressiv an - was angesichts des schmalzigen "Kein Kommen ohne Gehen" etwas widersprüchlich anmutet - und macht seine Sache ganz gut. Ob man das Näselnde mag oder nicht, ist Geschmackssache. Ich fand es erträglich. Mehr gestört hat mich seine unsaubere Aussprache, in der zwei separate Wörter wie ein einziges klingen.
Der dritte im Bunde der großen Rollen ist Kurosch Abbasi als Lucheni, der einen soliden Erzähler gibt. Er gewinnt vor allem im zweiten Akt an Fahrt, ist insgesamt aber ein bisschen blass. In der gesehenen Vorstellung hinterließ er jedenfalls keinen bleibenden Eindruck. Lediglich "Milch" hat mich wirklich mitgerissen (und das sicher nicht allein durch seine Leistung). Mit der Zeit wird er der Rolle hoffentlich noch etwas mehr Profil und Eigenständigkeit verleihen. Das Potential ist auf jeden Fall da.
Das Leading Trio fand ich also nicht speziell interessant. Ganz im Gegensatz zu den Nebenrollen. Franziskus Hartenstein als Franz Joseph spielt und singt sich in die Herzen des Publikums. Da hat man richtig Mitleid, dass er sich ausgerechnet in so eine egozentrische Frau verlieben musste. Die Figur des Franz Joseph geht neben Elisabeth meist unter, aber Hartenstein bleibt in Erinnerung. Bravo. Die größte Überraschung für mich war allerdings Anton Zetterholm als Rudolf. So ein intensives und berührendes Spiel habe ich schon lange nicht mehr gesehen. "Wenn ich dein Spiegel wär" ist einer der Höhepunkte, wenn nicht sogar der Höhepunkt, des Stücks. Zetterholm hat es seit Tarzan geschafft seinen Akzent in den Griff zu bekommen und singt mit einer Klarheit, die man sich von anderen manchmal wünschen würde. Seine Darstellung stimmt bis in die letzte kleine, zitternde Handbewegung und der Mayerling-Walzer (wo sind die Kleider der Todesengel und des Tods geblieben?) ist selten so mitreißend gewesen. Großes Theater.

Fazit: Elisabeth ist immer noch Elisabeth und die großen Melodien können immer noch begeistern. Die Hauptdarstellerin und die Hauptdarsteller legen in Überzeugungskraft hoffentlich noch zu. Bis dahin lohnt es sich für Anton Zetterholm, Franziskus Hartenstein und den Rest der engagierten Cast alleine eine Karte zu kaufen.

Meinungen anderer:

Im Web:

Donnerstag, 6. September 2012

Dinge, die die Welt (nicht) braucht (II)

Noch eine CD von Elisabeth.

Laut musicalszene.de (auf der Homepage der VBW konnte ich die Meldung nicht finden) haben die VBW eine neue Live-Gesamtaufnahme von Elisabeth aus dem Raimund Theater angekündigt. Sie soll bereits im Oktober erscheinen.

Nach dem Castalbum von 1992 (Wien), der Gesamtaufnahme von 1996 (Wien), dem Castalbum von 2001 (Essen), dem Castalbum von 2004 (Wien), der Gesamtaufnahme von 2005 (Wien) und dem Live-Album von 2011 (Tournee) wäre das nun - Veröffentlichungen einzelner Lieder und die 10th-Anniversary-CD nicht mitgezählt - die siebte deutschsprachige CD-Aufnahme dieses Musicals. Noch dazu mit einer sehr, sehr ähnlichen Besetzung wie bei der Tour. Wirklich, Leute?

Montag, 23. Juli 2012

TV-Tipp: "Müllers Büro"

Was? Wann? Wo?
Müllers Büro am 24.07.2012 um 01:30 Uhr auf Puls4.

Wer einen richtig schrägen österreichischen Musical-Film sehen will, sollte heute Nacht aufbleiben oder das Aufnahmegerät der Wahl programmieren. Müllers Büro steht auf dem Programm von Puls4. Inhalt, Darsteller, etc. sind hier nachzulesen.

Freitag, 20. Juli 2012

[Konzert] Bachelor-Show (Konservatorium, 21.06.2012)

[Bild via]

Der 21. Juni ist jetzt schon etwa einen Monat her und bisher hab ich entweder nicht die Zeit oder die Muße gefunden, den Beitrag über die Bachelor-Show des Konservatoriums (fertig) zu schreiben. Warum dann also jetzt? Weil es die Absolventen und Absolventinnen verdient haben, dass man über sie schreibt. So einfach. Die Vorstellungen waren nämlich wirklich, wirklich gut und selbst jetzt ist immer noch einiges in Erinnerung. Das wunderbar emotionale "And the Rain Keeps Falling Down" zum Beispiel oder der beinah atemlos rasante "Opernboogie" oder "Dreaming With a Broken Heart" oder "Der Märchenprinz" mit dem schrecklichen (leider ziemlich realistischen) Retro-Gewand oder oder oder.

Das Konzept der Bachelor-Shows ist schnell erklärt. Die Absolventen und Absolventinnen (diesmal fünf Männer und zwei Frauen) präsentieren sich und ihr Können in jeweils etwa 20 Minuten mit einer Mischung aus Monologen, Dialogen, Songs (klassisch und modern/Musical) und Tanz, verpackt in eine mehr oder weniger zusammenhängende Story. Es ist hoch interessant, wie unterschiedlich die Personen an diese Herausforderung herangehen und wie unterschiedlich dementsprechend die Ergebnisse sind. Eins ist ihnen jedenfalls gemeinsam: Alle haben eine sehr gute Leistung gebracht und es ist ihnen zu wünschen, dass ihr Talent auch in der großen weiten Musicalwelt Anerkennung finden wird (dass sie alle bereits Engagements haben ist höchst erfreulich).

Bevor ich etwas näher auf die einzelnen Absolventinnen und Absolventen eingehe, möchte ich ein großes Lob an alle Unterstützerinnen und Unterstützer aus den Jahrgängen 1-3 vorausschicken. Da darf man schon gespannt sein, was man in ein paar Jahren von ihnen sehen und hören wird.

Wer hat sich also der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt?

Florian Stanek
Florian Stanek machte den Anfang mit einer Story um einen jungen Mann, der auszieht die Welt zu erobern. Hat ein Talent für komische Momente. Als Texter muss er allerdings noch üben (der neue deutsche Text für Jason Robert Browns "Shiksa Goddess" war nicht für mich). Das End-Medely im Transvestiten-Look hat dafür nicht nur ihm und den Helfern aus dem 1. Jahrgang Spaß gemacht. [Er steht im Stadttheater Baden in Gräfin Mariza zu sehen.]

Sebastian Brandmeir
Sebastian Brandmeir eröffnete fulminant mit Georg Kreislers "Opernboogie" (endlich etwas von Kreisler das mit abgesehen von "Tauben vergiften im Park" im Gedächtnis bleibt). Außerdem einprägsam sein "Monolog Sofa". Wer hat sich nicht schon mal in der Situation gefunden, etwas zu mögen, obwohl man es eigentlich gar nicht mögen will? Den Tänzer sieht man ihm zwar nicht an, die Wild Party-Einlage war dennoch gelungen. [Er ist gerade beim Musicalsommer Amstetten in Der Kleine Horrorladen engagiert.]

Konstantin Zander
Konstantin Zander stellte für mich die rundeste Sache auf die Beine, möglicherweise weil alle Dialoge aus dem gleichen Stück (99 Grad) stammten und der Story (ob der Karl-Heinz so im Original steht?) so einen wirklich zusammenhängenden Rahmen gaben. Auch war er der einzige, der seine 20 Minuten - abgesehen von zwei Sätzen aus dem Off für die (vorhersehbare) Pointe - vollkommen alleine bestritt. Besonders schön wie eingangs erwähnt "And the Rain Keeps Falling Down". Schauspielerisch sehr stark stürzte er sich in die ganze Gefühlspalette. [Er ist in Fulda bei Die Päpstin zu sehen.]

Caroline Zins
Caroline Zins überzeugte als Frau, die immer wieder an die falschen Männer gerät und dafür ihre eigene (für die Männer eher unerfreuliche) Lösung findet. Sehr witzig, dass der Wiener-Blut-Gag am Ende nochmal in Oliver Liebls vorkam. "Defying Gravity" war stimmlich leider nicht ganz ihr Lied, "Ein Neandertaler" dafür aber umso besser und die Lack-Leder-Choreographie zu "S&M" war sowieso herrlich. [Sie steht momentan bei Titanic in Staatz auf der Bühne.]

Timo Verse
Timo Verse hat sehr viel Ausdruckskraft im Tanz, dementsprechend lag ein deutlicher Fokus seiner Präsentation auch auf diesem Fach und die Choreographie zu "Dreaming With A Broken Heart" war auch tatsächlich wunderbar ausgeführt. Glücklicherweise geht das Bewegungstalent nicht auf Kosten der Stimme (auch nicht währenddessen). [Er steht bei A Chorus Line in Stockerau auf der Bühne.]

Andrea Zidaric
Andreja Zidaric stellte ein Potpourri aus Liedern und Monologen zusammen, deren größerer Zusammenhang mir entgangen ist. Die Verbindung zwischen "Let Me Be Your Star", dem "Lied der Köchin" und "Love Never Dies" erschließt sich mir bis heute nicht. Vielleicht hab ich ja was verpasst? Der inhaltliche Mangel soll aber ihre Leistung nicht schmälern, die ebenso hervorragend wie die der anderen. [Sie singt beim Wiener Operettensommer.]

Oliver Liebl
Oliver Liebl (dem Musical-geneigten Wiener Publikum schon aus der Volksopern-Produktion von Die Spinnen, die Römer! bekannt) machte den sehr unterhaltsamen Abschluss, seine Zusammenstellung war für mich am kurzweiligsten. Besonders der Einstieg mit "Der Märchenprinz" (diese Outfits!) und das Ende mit "Don't Break the Rules" aus Catch Me If You Can waren gelungen. Letzteres hätte sich choreographisch auch nicht vor der Broadway-Version verstecken müssen. [Er ist bei Titanic in Staatz engagiert.]

Die beiden Ensemble-Nummern - die Ouvertüre aus The Full Monty sowie die Ouvertüre aus Sweet Charity - haben außerdem gezeigt, dass die Absolventen und Absolventinnen des Konservatoriums eine fundierte tänzerische Ausbildung bekommen und mit anderen Ausbildungsstätten, die dieser Disziplin mehr Aufmerksamkeit widmen, locker mithalten können.

Meinungen anderer:

Im Web:

Freitag, 22. Juni 2012

[Musical] "Non(n)sens" (28.05.2012, Kammerspiele)

[Bild via]
Ursprünglich wollten wir Die Tagebücher von Adam und Eva im OFF-Theater sehen. Allerdings wurde diese Veranstaltung aufgrund der Erkrankung eines Darstellers kurzfristig abgesagt und wir mussten umdisponieren, was uns auf die Idee brachte uns die tanzenden Nonnen anzusehen - in den Wiener Kammerspielen. Dort steht seit dem 12. Mai 2012 Non(n)sens ziemlich erfolgreich auf dem Spielplan. Zu Recht.
Das Leading Team bestehend aus Kurt Sobotka (Regie), Ramesh Nair (Choereographie) und Christian Frank (musikalische Leitung), die auch schon (never change a winning team) für die Kammerspiel-Erfolge Sugar, Cabaret und Singin' in the Rain verantwortlich waren, zeigt hier schwungvoll und unterhaltsam die Geschichte von fünf Nonnen, die eine Benefizveranstaltung auf die Beine stellen müssen, um für das Begräbnis ihrer 52 Mitschwestern zahlen zu können. Die sind nämlich leider an einer weniger gelungenen Bouillabaisse gestorben.

Da das Stück eben ein Benefizkonzert zum Inhalt macht, ist es schwer eine musikalische Linie zu beschreiben. Es ist von allem etwas dabei. Jede der Nonnen hat ihren eigenen Stil und so wirkt es zum Teil vielleicht ein bisschen zusammengewürfelt, bleibt aber immer sehr charmant. Der positive Gesamteindruck liegt vor allem an den wunderbaren Darstellerinnen Marianne Mendt, Angelika Niedetzky, Sona MacDonald, Ruth Brauer-Kvam und Hanna Kastner, die mit wahnsinnig viel Energie und Spielfreude über die Bühne fegen.

Von 24. bis 28. Juni wird das Stück noch gespielt, nach der Sommerpause dann wieder ab 08. September 2012. Ich kann es empfehlen.

Meinungen anderer:
Im Web:
  • Info der Kammerspiele (noch ein paar Termine im Juni und Wiederaufnahme im September)

Samstag, 19. Mai 2012

Film Festival am Rathausplatz 2012 - Programm online

Heuer von 30. Juni bis 02. September 2012 wartet das Film Festival am Rathausplatz mit einem neuen Beschallungssystem und der Einführung eines modernen Programmpunkts pro Woche auf. Die pdf-Flyer konnte ich bisher noch nicht finden, das Programm ist im Internet aber bereits zu begutachten. Dieses Jahr gibt es mit Das Phantom der Oper (Sarah Brightman, Michael Crawford??) sogar Musical. Ansonsten ist es die übliche Mischung aus Oper, Operette, Ballett und Klassikkonzerten sowie eben den modernen Beiträgen (z.B. Adele live at the Royal Albert Hall).

Das Progamm im Detail hier.

ETA (05.06.2012): Die Flyer sind jetzt ebenfalls verfügbar: Juni/Juli und August/September
Wie schon vermutet und durch den Flyer bestätigt, wird die Verfilmung von Das Phantom der Oper von Regissuer Joel Schumacher zu sehen sein. Dass da aber weder Sarah Brightman noch Michael Crawford mitspielen hat sich offensichtlich noch nicht bis zum Film Festival herumgesprochen.

Dienstag, 15. Mai 2012

[Musical] Falco lebt. "Der kleine Horrorladen" (11.05.2012, Orpheum Premiere)

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Bluthungrige Wesen suchen wieder einmal Wien heim. Diesmal allerdings nicht in der Gestalt von Vampiren (obwohl ein Untoter doch irgendwie dabei ist, dazu aber später mehr), sondern in Form einer fleischfressenden Alien-Pflanze. Am Freitag hatte Der kleine Horrorladen im Wiener Orpheum Premiere. Der Eindruck ist durchaus positiv.
Vor allem die Darstellerinnen und Darsteller können (mit einer Ausnahme) voll überzeugen. Kleine Texthänger und Verhaspler werden da gerne verziehen. Allen voran Michael Konicek als schüchterner Seymour und Julia Preglau als dessen etwas naive Angebetete Audrey schaffen es wunderbar ihre Rollen mit Leben zu füllen und gestalten die Höhepunkte des Abends. Unterstützt werden sie dabei von Cordula Feuchter (Chiffon), Doris Kraus (Ronnette) und Gesine Eiselt (Crystal), von denen ich manches Mal gerne etwas mehr Synchronität gesehen hätte, die aber ansonsten sehr viel Energie und Freude rüberbringen. Weiters dabei sind Christian Böhm als sadistischer Zahnarzt sowie Martin Purth in diversen Rollen (besonders herrlich ein masochistisch veranlagter Patient). Einzig Walter Lochmanns Mr. Mushnik bleibt da blass und ist, so hart es klingen mag, für mich fehlbesetzt. Er ist im Gesang kaum zu hören und wirkt schauspielerisch irgendwie lustlos.
Ein eigenes Kapitel ist Audrey II, von Seymour liebevoll Zwoi genannt, bei uns schlicht die Falco-Pflanze, denn was Aussprache, Intonation, Wortwahl und Anspielungen betrifft, ist nicht zu überhören, wer Nik Raspotnik (Gesang, für die Bewegungen ist Wolfgang Fahrner zuständig) als Inspiration gedient hat. Berücksichtigt man, dass das Stück eigentlich in einer amerikanischen Stadt spielt, ist es eine eigenwillige Entscheidung (vielleicht hat sich Zwoi den Dialekt auch von Mr. Mushnik abgeschaut?) und in gewisser Weise passt es überhaupt nicht. Irgendwie passt es aber doch auch. Ein klassischer Fall von Geschmackssache.

Für ein kleines Theater wie das Orpheum ist Der kleine Horrorladen geradezu ideal, denn bis auf die Pflanze braucht es kaum Requisiten. Das Bühnenbild (Nik Raspotnik) ist dementsprechend einfach, aber effektiv. Die Kostüme (ebd.) sind ebenso adäquat, wenn auch manchmal alles andere schmeichelhaft. Ein großes Problem stellen allerdings Licht (asynchron) und Ton dar. Ich habe zwar das Gefühl, es in jeder zweiten Rezension zu erwähnen, aber diesmal war das Knacksen der Mikrophone einfach nicht zu überhören. Sowas muss sitzen, auch wenn es die Premiere ist, auch wenn es ein kleines Theater ist. Oder zumindest nach der Pause behoben sein. Die Band selber, bestehend aus Ronald Sedlaczek (Klavier), Max Ferschl (Bass), Engel Mayr (Gitarre) und Michael Flatz (Drums), agiert hingegen souverän.

Fazit: Eine charmante, kleine und unterhaltsame Produktion. Empfehlenswert.
Weitere Termine: 21. und 22. Juni 2012, 7. und 8. September 2012

Im Web:

Samstag, 12. Mai 2012

[Musical] "Pension Schöller" (Metropol, 03.05.2012)

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Mit der Entscheidung Pension Schöller auf den Spielplan zu setzen, hat das Metropol auf ein sicheres Pferd gesetzt, denn viel kann man mit diesem Stück nicht falsch machen. Seit seiner Uraufführung 1890 wird Wilhelm Jacobys und Carl Laufs Werk oft und gerne gespielt (es existieren auch einige Verfilmungen und allein aus den Wiener Kammerspielen gibt es zwei Aufzeichnungen zu erstehen). Im Metropol hat man sich unter der Regie von Thomas Enzinger nun für eine sanfte Modernisierung entschieden und die Handlung aus der Monarchie ins Staatsvertragsjahr 1955 verlegt. Von Nachkriegstristesse ist dennoch nichts zu spüren. Der Stück rund um den reichen Onkel Klapproth, der die verhaltensoriginellen Gäste der Pension Schöller für Insassen einer Nervenheilanstalt hält ist und bleibt auch im Metropol ein unterhaltsamer Schwank.
Viel wurde sowieso nicht verändert. Man hat ein paar Rollen verändert oder zusammengeführt, so ist der Großwildjäger jetzt ein Schweizer Ornithologe und der Bruder mit Schauspielambitionen eine Tochter, die Schlagersängerin werden will. Der Text ist zum Großteil weiterhin altbekannt, einige Änderungen waren natürlich ob der veränderten zeitlichen Einordnung notwendig. Wie immer bei Komödien zünden manche Witze sehr gut (wie die Feststellung, dass man um Wien lediglich einen Zaun ziehen müsste, um ein Irrenhaus zu erhalten) und andere weniger (Ich hab da hinten noch einen Hut mit Gummi. - Gott verhüte!), im Großen und Ganzen ist die Pension Schöller aber sowieso fast unkaputtbar.
Das zeigt sich auch daran, dass auch die etwas unmotivierte (in Ermangelung eines besseren Wortes) "Erweiterung" zum Musical dem Stück nichts anhaben kann. Am Ende bleibt leider doch fraglich, warum es ein Musical sein musste. Die Musik, die Lieder dienen schließlich nicht der reinen Bespaßung des Publikums, sondern sollten im Idealfall die Handlung voranbringen oder den Charakteren mehr Tiefe verleihen. Beides transportieren die Lieder im Metropol nur bedingt und so kann ich mich eine Woche später zum Teil schon gar nicht mehr erinnern, worüber überhaupt gesungen wurde oder wie die dazugehörigen Melodien geklungen haben.
Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß an diesem Abend, was nicht zuletzt vor allem an den guten Darstellerinnen und Darstellern liegt, die es verstehen die Pointen punktgenau zu servieren. Die kleinen Ticks und Marotten wirken da äußerst charmant. Sowohl Gesangs- als auch Schauspielleistungen sind um Längen besser als bei der letzten Metropol-Produktion, die ich gesehen habe. Meine besondere Bewunderung gilt Missy May, die die gar nicht so leichte Aufgabe hat jedes N wie Nudwig durch ein N wie Nordpon zu ersetzen. Mit dabei sind außerdem Maxi Blaha, Dunja Sowinetz, Martin Bermoser (in der gesehen Vorstellung erkrankt und durch Johannes Glück ersetzt), Stephan Paryla-Raky, Alfred Peifer, Alfons Noventa, Ronals Seboth und Hubert Wolf.

Im Web:

Dienstag, 8. Mai 2012

Sommernachtskonzert 2012

Das alljährliche Sommernachtskonzert im Schönbrunner Schlosspark findet dieses Jahr am Donnerstag, den 07. Juni 2012 (21 Uhr) statt. Die Leitung der Wiener Philharmoniker wird Gustavo Dudamel übernehmen. Auch das Programm unter dem Titel "Dances and Waves" steht bereits fest:

Pyotr I. Tschaikowsky:
Polonaise aus der Oper "Eugen Onegin", op. 24

Modest Mussorgsky:
Tanz der persischen Sklaven aus der Oper "Chowanschtschina"

Alexander Borodin:
Polowetzer Tänze aus der Oper "Fürst Igor"

Claude Debussy:
La Mer

Richard Strauss:
Tanz der Sieben Schleier aus der Oper "Salome", op. 54

Amilcare Ponchielli:
Stundentanz aus der Oper "La Gioconda"


Alle Informationen hier.

Donnerstag, 12. April 2012

Andrew Lloyd Webbers "The Lion King"?

Die österreichische Presse und das Musical - das ist ein ganz eigenes Kapitel. Letztens im Kurier eine Kurzmeldung zum Broadway:

Andrew Lloyd Webbers "The Lion King" ist das erfolgreichste Broadway-Musical aller Zeiten. [Printausgabe des Kurier vom 11. April 2012, Seite 30]

Man muss ja wirklich nicht alles wissen und eine Fünfzeilen-Meldung ist auch keine ausführliche Reportage, aber zumindest die Basics sollte man hinbekommen.

Sonntag, 1. April 2012

TV-Tipp: Junge Burg on Screen

In den nächsten Wochen wird ORF III drei Produktionen der Jungen Burg des Burgtheaters zeigen. Den Anfang macht am 6. April tricky love/tristan & isolde.

tricky love/tristan & isolde
Freitag, 6. April, 22.55 Uhr
Regie: Peter Raffalt
Mitwirkende: Verena Altenberger, Sophie-Christine Behnke, Elisa Plüss, Mathias Dachler, Tim Czerwonatis, Pablo-Miguel Konrad y Ruopp, Julian Mau, Marco Sykora

Parzival/Short Cut
Freitag, 13. April, 21.50 Uhr
Regie: Peter Raffalt
Mitwirkende: Verena Altenberg, Barbara Juch, Alice Peterhans, Julian Mau, Jakob Ehrlich, Simon Harlan, Marco Sykora

Bonnie und Clyde
Freitag, 20. April, 22.20 Uhr
Regie: Peter Raffalt
Mitwirkende: Verena Altenberger, Sophie-Christine Behnke, Tim Czerwonatis, Mathias Dachler

Im Web:

Donnerstag, 29. März 2012

[Konzert] "Hear My Song" - Abschlussshow PCA (Pratergalerien, 24. März 2012)

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Inspiriert zeigte sich Hear My Song - 10 Menschen 10 Geschichten, die heurige Abschlussshow der Performing Academy des PCA. Inspiriert aber nicht unbedingt inspirierend. Das Konzept des Abends war eindeutig an Episodenfilme à la Love ... actually angelehnt und funktionierte im Großen und Ganzen auch ganz gut. Zehn Personen kommen aus verschiedensten Gründen in die Grand Central Station in New York, treffen aufeinander, interagieren, gehen wieder auseinander. Alles aufgebaut rund um einige Songs von Jason Robert Brown, wobei nicht ganz klar wird wie "Opening Sequence 1: On the Deck of a Spanish Ship" in das moderne Setting passt. Auch "Brand New You" wirkt ein wenig deplatziert, lässt sich aber zumindest erklären.

Die zehn Absolventinnen und Absolventen sind durchwegs motiviert und alle haben ihre Stärken und Schwächen. Leider ist niemand in allen drei Musical-Disziplinen (Gesang, Schauspiel, Tanz) wirklich gut. Vor allem im Schauspiel können sie alle nicht direkt überzeugen. Auswendig gelernt, herunter geleiert, gelangweilt. Für den dritten Matrosen von links wird's vielleicht reichen, aber um eine große Bühne mit Leben zu füllen, ist es viel zu wenig.
Das muss man leider auch in vielen Fällen über den Gesang sagen. Wirklich überzeugend waren da eigentlich nur Jakob Semotan und Judith Jandl, wobei ich auch Aline Hergers und Gloria Veits Soli mochte. Die Armen wurden leider zum Teil auch vom Ton gekillt. Die Mikrophone waren (beim Gesang) einfach zu laut eingestellt und man fragt sich, warum sie den Raum nicht auch ohne Unterstützung besingen konnten. Es wäre sicherlich nicht unmöglich gewesen.
Bleibt also noch die dritte Disziplin: der Tanz. Hier ist zuallererst anzumerken, dass die Tanzeinlagen (Choreographie von Sabine Arthold, zum Teil mit Anleihen an Frühlings Erwachen) an manchen Stellen einfach eingeschoben wirken. Nur selten evolviert der Tanz aus der Szene, viel eher sieht es aus, als hätte man eben auch noch etwas Tanz einbauen müssen, damit auch dieser Teil der Ausbildung gezeigt wird. Und dann ist da noch die "Tanz-deinen-Namen-Einlage". Ich bin ehrlich, ich hab Peter Knauders Tanz nicht kapiert. Halb nackter Ausdruckstanz im Himmel? Wirklich? Das war selbst für mich zu viel.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der Abend trotz aller Kritikpunkte durchaus berührende und überzeugende Momente bot. Ich wünsche jedenfalls Claudia Artner, Franziska Fröhlich, Aline Herger, Judith Jandl, Angelika Ratej, Peter Knauder, Jakob Semotan, Jasmin Shah Ali, Anetta Szabo und Gloria Veit alles erdenklich Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg.

Meinungen anderer:

Mittwoch, 28. März 2012

TV-Tipp: "Alle sieben Wellen"

Was? Wann? Wo?
Alle sieben Wellen am Samstag, 31.03.2012 um 21:40 Uhr auf 3sat.

Für alle, die's damals auf ORF2 oder in den Kammerspielen verpasst haben, strahlt 3sat am kommenden Samstag das Zweipersonenstück Alle sieben Wellen aus. Die Hauptrollen werden von Ruth Brauer-Kvam und Alexander Pschill gespielt.

Im Web:
  • Info auf der 3sat-Homepage

Mittwoch, 21. März 2012

[Musical] "Cats" (29. Februar 2012, Theaterzelt St. Marx)

Vier Wochen ist es jetzt her, dass ich Cats gesehen habe und trotzdem fällt es mir nicht leicht, Worte zu finden. Nicht, weil es ich so sprachlos bin vor lauter Ehrfurcht und Staunen. Das ist es nicht. Ich habe nur das Gefühl, dass sowieso schon alles gesagt wurde, was es zu sagen gibt. Das Stück ist ein Klassiker und selbst denen bekannt, die im Normalfall eher nichts mit Musicals zu tun haben (wollen). Im Prinzip könnte man es auch einfach mit den Worten von Maxwell Sheffield, dem wenig weitsichtigen Produzenten aus der US-amerikanischen TV-Serie The Nanny, sagen:
It was about a bunch of pussy cats singing in a garbage can. (Maxwell Sheffield in The Nanny)
Denn Handlung hat Andrew Lloyd Webbers Musical keine, zumindest keine nennenswerte. Ein Haufen Katzen, jede mit ihrer ganz eigenen Persönlichkeit, singt in einer Vollmondnacht, um das Privileg in die Sphären aufzusteigen und wieder geboren zu werden. Das ist der blassrote Faden durch das Stück und mit ein paar Ausnahmen könnte man die Lieder auch in beliebiger Reihenfolge auf die Bühne bringen. Der Reiz von Cats liegt aber sowieso weniger in der "Handlung" als im Drumherum. Im Gegensatz zu anderen ebenso handlungsarmen Musicals hat Cats aber wenigstens gute Musik (auch wenn ich "Memories" noch immer nicht leiden kann) und tolle Tanzsequenzen. Für eine Tanz-affine Person wie mich hat sich der Kauf der Tickets fast schon alleine für die ausgiebigen Tanzszenen gelohnt.
Mangels Vergleichswerte ist die aktuelle Tour-Produktion für mich natürlich nur schwer zu beurteilen, zu der "Orchester-Misere" ist auch schon viel gesagt worden. Es ist jedenfalls selbst für Cats-Neulinge zu hören, dass es viel zu wenige Orchestermitglieder sind. Das kann auch das durchwegs gute besetzte Ensemble nur bedingt wettmachen (die jeweilige Besetzung des Abends von Monitoren abschreiben zu müssen ist nebenbei bemerkt äußerst mühsam. Ist es so schwer den Programmheften einen Zettel beizulegen?).  Vor allem Masha Tarell als Grizabella hat da so ihre Probleme und die Aussage eines Kindes nach Ende des ersten Akts bringt es auf den Punkt: "Die Katze am Schluss war voll fad." Überhaupt war es dramaturgisch wenig nachvollziehbar den ersten Akt in so einer Anti-Klimax enden zu lassen. Persönliche Highlights hingegen waren Arne Stephan als Rum Tum Tugger und Mark John Richardson als Mr. Mistoffelees.

Cats ist mit Sicherheit nicht das beste Stück auf Erden und wie es jahrelang an manchen Spielorten laufen kann/konnte ist mir immer noch ein bisschen schleierhaft. Die aktuelle Tour-Produktion krankt vor allem an den Einsparungen beim Orchester, das Theaterzelt selber ist aber erstaunlich effektiv und lässt ein "richtiges" Theater weniger vermissen als gedacht. Wer das Stück bereits kennt und liebt, wird es sowieso nicht verpassen. Wer (so wie ich) seine "Musicalgrundbildung" erweitern möchte, hat hier eine gute Gelegenheit, wenn auch die Kartenpreise nicht gerade einladend sind.

Aufgrund der großen Nachfrage wurde das Gastspiel in Wien noch bis zum 1. Juli 2012 verlängert.

Im Web:
Meinungen anderer:

    Mittwoch, 29. Februar 2012

    Scuderi - das Musical

    In einer Welt, die im Bereich Drama Musical von Komponisten wie Wildhorn und Levay beherrscht wird, findet sich ein neues Stück, das sozusagen noch in den Kinderschuhen steckt. Nein, der Komponist ist weder Frank Wildhorn noch Silvester Levay, doch deshalb nicht minder begabt.

    SCUDERI entstammt der Feder des Komponisten und Dirigenten Árpád Krämer. Es basiert auf E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Fräulein von Scuderi“. Wer das Buch in der Schulzeit lesen musste weiß, dass es, bedingt durch die Epoche seiner Erzählung und dem damit einhergehenden Schreibstil  nicht viel hergibt und ziemlich langweilig ist. Trotzdem schafft es der Komponist, der auch die Idee zum Buch hatte, aus der, schon einmal zum Musical gemachten Geschichte, eine spannende und sich entwickelnde Handlung zu machen.

    Als kleinen Einblick gibt es hier den Entr’Acte des Stückes (siehe auch unten). Weitere Hörproben mit zwar nicht mehr aktuellem Text aber unverändert toller Melodie, sowie Infos zum Komponisten gibt es auf der Homepage von Árpád Krämer.

    Zu wünschen bleibt, dass SCUDERI – Das Musical in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft auf der Bühne zu sehen sein wird und viele Musicalfreunde begeistern darf.
    (Text von Natalie S.)



    Auf dass es in vieren Jahren am nächsten Schaltjahr-Februartag bereits auf der Bühne zu sehen gewesen ist...

    Im Web:

    Dienstag, 28. Februar 2012

    [Musical] "Aladdin Jr" (26. Februar 2012, Stadthalle F)

    [Bild via]
    Auf vorerst drei Jahre ist die Kooperation von Disney und dem Performing Center Austria angelegt, laut Programmheft sind für diese Zeit bis zu 50 (!) Shows geplant. Wenn es nach der Premiere von Aladdin Jr. am vergangenen Sonntag in der Stadthalle geht, ist das durchaus ein Grund zur Vorfreude, denn die Produktion ist gut gemacht und macht viel Spaß. Die Disney-Geschichte von Aladdin, der als Dieb Prinzessin Jasmin trifft und in eine Höhle geworfen wird, wo er eine Wunderlampe und einen fliegenden Teppich findet, die ihm dabei helfen besagte Prinzessin gegen alle Widerstände in Form von Großwesir Dschafar und dessen Papagei Jago am Ende zu heiraten, ist weithin bekannt und funktioniert auch in der Halle F der Stadthalle blendend. Die Lieder kennt man sowieso schon aus dem Disney-Film und das junge Zielpublikum zeigt sich sichtlich gut unterhalten, auch wenn nicht alle Witze immer landen.
    [Bild via, (c) Bernhard Fritsch]
    Schön an der Kooperation mit dem PCA ist vor allem, dass sich die angehenden (in verschiedenen Stadien der Ausbildung befindenden) Darsteller und Darstellerinnen hier in einem professionellen Rahmen einem breiten Publikum präsentieren können. Unter der Regie von Rita Sereinig und der musikalischen Leitung von Marie Landreth zeigt sich eine Schar hoch motivierter junger Menschen: Peter Knauder als Aladdin mag vielleicht nicht der charismatischste junge Mann sein oder der beste Sänger, aber er liefert eine solide Leistung. Ihm zur Seite Anetta Szabo als Jasmin, die stückbedingt nicht viel Charakterentwicklung durchzumachen hat, aber das Beste aus der Rolle herausholt. Wirklich im Gedächtnis bleibt vor allem Jakob Semotan als blauer Flaschengeist Dschinni. Zugegeben, er hat die dankbarste Rolle des ganzen Stücks und ist für fast alle Gags zuständig, doch die muss man erst mal so punktgenau und durch und durch charmant umsetzen. Roberto Martinelli hat als Teppich hingegen keine einzige Zeile, weiß sich aber nichtsdestotrotz in Szene zu setzen. Weiters zu sehen sind Benedikt Karasek als Sultan (hibbelig), Michael Mayer als Dschafar (das Bösewicht-Lachen beherrscht er sehr gut), Gloria Veit als Jago sowie David Schuler als Razoul (mit spanischem Akzent?). Das Ensemble agiert engagiert. Schade nur, dass es im Finale vergessen hat die Lippen zu bewegen, wodurch offensichtlich war, dass zu die Schlussnummer eine Playbackeinspielung war. In den Choreographien von Sabine Arthold und Susanne Rietz konnte es jedoch glänzen.
    Das Bühnenbild (Eduard Neversal, Niki Neuspiel) kann man getrost als reduziert bezeichnen, ein paar Gestelle hier und da müssen reichen. Gearbeitet wird vor allem mit Projektionen (Norbert Wuchta), was die meiste Zeit gut funktioniert. Warum Aladdin und Jasmin bei "A Whole New World" mit dem Teppich allerdings bis ins Weltall fliegen bleibt ein Rätsel. Die Kostüme (Katja Neubauer) scheinen direkt aus dem Disney-Film zu kommen und sind dem entsprechend passend (wahrscheinlich wäre mehr Kreativität auch gar nicht erlaubt gewesen), nur Jago fehlt der Papageienschnabel.

    Fazit: Aladdin Jr. ist sicherlich nicht das tiefgreifendste Stück der Erde, aber unterhaltsam, gut besetzt und mit viel Spielfreude präsentiert.

    Im Web:

    Mittwoch, 15. Februar 2012

    [Theater] "Geschichten aus dem Wiener Wald" (TidJ, 31.01.2012, öffentliche Generalprobe)

    Das Theater in der Josefstadt hat in dieser Saison Ödon von Horvaths modernen Klassiker Geschichten aus dem Wiener Wald auf dem Spielplan. In typischer Josefstadt-Manier hat Hausherr Herbert Föttinger das Stück inszeniert, das vor der Pause ziemlich blutleer daherkommt. Erst im letzten Teil gewinnt die Inszenierung wirklich an Fahrt, dafür dann aber richtig. In einem passend tristen, dafür aber auch genauso faden Bühnenbild von Rolf Langenfass (auch für die Kostüme zuständig), - er kreierte einen Wald aus braunen Rohren) - in dem die Orte der Handlung eingeblendet werden müssen, spielt ein starkes Ensemble.
    [Bild via]

    Besonders Ernie Mangold als bittere, kaltherzige Bissgurn von einer Großmutter bleibt nachhaltig in Erinnerung. Hätte sie doch nur mehr Szenen gehabt. Im Vergleich zu dieser sehr starken Leistung können alle anderen nur blasser erscheinen, aber auch Florian Teichtmeister als Alfred, Alma Hasun (noch in der Ausbildung und schon sehr gut) als Marianne, Sandra Cervik als Valerie und Erwin Steinhauer als Zauberkönig schlagen sich gut.

    [Bild via]
    Thomas Mraz bei Niavaranis Kabarett noch unglaublich nervötend, kann hier unter Beweis stellen, dass er tatsächlich schauspielern kann und spielt den Oskar zurückhaltend und dafür umso abgründiger fies. Weiters sind unter anderen Gabriele Schuchter (Mutter), Rasmus Borkowski (Erich) und Kurt Sobotka (Beichtvater) zu sehen.



    Fazit: Durchaus sehenswert. 

    Im Web: