Sonntag, 16. Juni 2013

Ich fühl mich geschmeichelt

Laura von One Night in Theatre hat mir einen Award verliehen. Aw. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich schätze, Danke ist angebracht. Also: Danke! Merci, thank you, gracias, grazie. Ist er nicht hübsch?


Offensichtlich gibt es dafür auch Regeln und ich soll jetzt 7 Fakten über mich enthüllen, die den Leserinnen/Lesern meines Blogs (vielleicht) noch nicht bekannt sind. Während ich darüber nachdenke, geb ich den Award erst mal weiter an:
  • den Kultur-Channel, weil ich dort immer wieder Veranstaltungstipps finde, die ich im Leben nicht selber entdeckt hätte.
  • Musical Awakening, weil Julia so viel eloquenter über die gleichen Vorstellungen schreibt oder mir das Schreiben gleich abnimmt, weil ich zu lange zu faul war und mir dann denke, dass es sich jetzt auch nicht mehr auszahlt. Aktuellstes Beispiel: Blitze, überall Blitze.
  • Merisi's Vienna for Beginners, weil sie mir neue Blickwinkel auf meine Heimatstadt eröffnet.
  • Post Secret, weil ich mit diesem Projekt jeden Sonntag in den Tag starte.

Und nun zu den 7 Fakten.
  1. Ich studiere etwas, das absolut überhaupt nichts mit Theater oder Musicals zu tun hat.
  2. Wenn ich nur ein bisschen anders wäre, könnte ich ein exzellentes Fangirlie sein.
  3. Ich habe tatsächlich vor, die A-Z-Challenge noch zu beenden (wenn mir endlich was für die verbliebenen Buchstaben einfällt).
  4. Ich habe eines meiner Lieblingsmusicals nur deshalb zum ersten Mal gesehen, weil es eine Schulvorstellung zu Mittag war und ich eine Französisch-Stunde auslassen konnte.
  5. Ich finde es lächerlich, ein Musical innerhalb einer Saison über 10 Mal zu sehen.
  6. Von Zeit zu Zeit lese ich Fanfiction.
  7. Ich hoffe, niemand fühlt sich jemals bemüßigt Harry Potter zu einem Musical zu machen. Die Starkid-Parodien können nicht überboten werden. Überhaupt sollten weniger Bücher/Filme/Theaterstücke zu Musicals gemacht werden.

Dienstag, 11. Juni 2013

Vienna Theatre Project: "Tick, Tick ... Boom!"

Erfreuliche News, das Vienna Theatre Project wird im Herbst von 31. September (??) bis 12. Oktober 2013 Tick, Tick ... Boom! im Theater Drachengasse auf die Bühne bringen. Wer zu den Auditions will, meldet sich per E-Mail (Infos hier auf FB).

[Musical] "Natürlich Blond" (Ronacher, 07.06.2013)

Wenn an einem Freitag Abend vielleicht die Hälfte, höchstens aber zwei Drittel der Plätze belegt sind, dann sagt das wahrscheinlich schon genug aus. Es ist übrigens interessant zu sehen, welche Plätze verkauft wurden. Zum einen die ganz teuren im Parkett und dann die billigen Kategorien (sichteingeschränkte Plätze, zweiter Rang letzte Reihe und so weiter). Wenn man Natürlich Blond einmal gesehen hat, dann ist das auch verständlich.
Es ist sicherlich nicht die schlechteste Idee, immerhin hat das Stück eigene Musik, aber auch nicht die beste. Denn die Musik bleibt bis auf ein Lied (und das ist ziemlich nervtötend) nicht im Ohr und für ein Musical ist das die vernichtendste Aussage. Es ist ein Pop-Einerlei, aus dem ich tatsächlich ein paar Tage nach der Show nur mehr "Oh mein Gott wie heiß" ansingen könnte und das wahrscheinlich auch nur, weil es gefühlte 20 Mal recycelt wurde. Es hat sich auch mal wieder gezeigt, dass im Ronacher mit der Tonabmischung immer noch nicht alles stimmt, besonders auffällig bei "Bend and Snap".
Die Story ist ... nun ja ... Natürlich Blond eben. Die Filmvorlage ist ja schon kein intellektuelles Meisterwerk und da die Handlung - soweit ich mich erinnere - eins zu eins übernommen wurde, kann auch das Musical nicht viel Anspruch bieten. Das Schlimmste ist, dass die Macher behaupten, dass ihr Musical mit Klischees spielt, aber viel Spielerei ist da nicht. Man weiß ja kaum, was man da am beleidigendsten finden soll: die Öko-Feministin-Lesbe, die selbst im Hosenanzug noch einen gestrickten Pollunder anhat und "im Busch" gearbeitet hat (Nicht genügend für die Wortwahl) oder das ganze unsägliche "Schwul oder Franzose" oder dass man sich mit der Übersetzung so wenig Arbeit angetan hat, dass man einfach völlig unmotiviert ein paar englische Wörter drin gelassen hat (zumindest die Übertitel waren diesmal besser, konnte man doch einfach das Original nehmen). Da passt es dann auch hinein, dass Elle den Fall nicht mit ihren juristischen Kenntnissen, sondern ihrem Wissen über Dauerwellen gewinnt. Wow, das verstärkt auch überhaupt nicht das Blondinenklischee. Der Hund Brutus als Lassie für Arme, Männer in Zopfperücken, um den Frauenknast aufzustocken und die freie Interpretation eines griechischen Chors runden das Bild noch ab. Das Ganze hätte eine ordentliche Dosis des erwähnten Parfums "Subtext" vertragen.
Die Darstellerinnen und Darsteller - in der gesehenen Vorstellung Amélie Dobler als Elle, Björn Klein als Emmet, Ana Milva Gomes als Paulette und Alexander Goebel als Callahan (kann er nicht mehr singen oder ist der Sprechgesang Absicht?) - tun ihr Bestes, können es aber auch nicht rausreißen.
Trotzdem, irgendwie unterhalten fühlt man sich ja dann doch, wenn man dort ist. Die Show ist schwungvoll und ohne wirkliche Längen, nur zuviel nachdenken über alles sollte man eben nicht. Im Endeffekt ist Natürlich Blond wie eine Schaumrolle: pickig und süß und im Moment, in dem man sie isst eh nett, aber ultimativ ist sie mehr Luft als irgendetwas Anderes und ohne viel Substanz.